CONJUNCTION

CONJUNCTION – He Is Way Out There

Music: Oriol Cruixent
Video: Ilja Mlosch

Himmelsblicke durchs Herbstlaub. Dahinter das Universum. Es erklingt ein Ton und er ebnet der Zeit ihren ewigen Lauf. Einatmen, ausatmen, Vergehen und Neubeginn. Vögel flattern als authentischer Wink des Irdischen diesseits der Sphären, in denen die Lichtgeschwindigkeit den Takt angibt. Dazwischen opernhafte Straßenlampen, die einerseits als monumentale Anker Halt geben und andererseits wie Teleskope Kontakt zu kosmischen Wahrhaftigkeiten aufnehmen. Sie lassen uns die Rhythmen der Transzendenz erleben: Gott ins Auge schauen! Er ist weit da draußen. Selbst die Null und Eins des Digitalen passt in seinen kosmischen Tanz. Krieg und Frieden sind darin versöhnte Kräfte des Realen. Sie kommen und gehen, sie sind die Echos dessen, was immer schon geschah. Der Komponist Oriol Cruixent kreiert eine Zeitreise in zyklischer Kontemplation. Der Künstler Ilja Mlosch verdichtet Äste und Wolken zum Gemälde, an der sich der Raum an der Zeit krümmt.

von Matthias Groll

Hintergrund

CONJUNCTION ist ein audiovisuelles Werk basierend auf einer Improvisation des katalanischen Komponisten Oriol Cruixent. Das Klavier wurde geöffnet und der erste Ton angeschlagen, genau zum Zeitpunkt als die Planeten Jupiter, Saturn und unsere Erde sich auf einer gemeinsamen Linie befanden. Das fand am 21. Dezember 2020, dem Tag der Sonnenwende, im Brüsseler Studio des Komponisten statt.

Das Video hat Ilja Mlosch produziert und dabei eine neue Form- und Symbolsprache entwickelt.

Astrologisch stehen diese mit bloßem Auge sichtbaren und sich alle 20 Jahre wiederholenden „großen Konjunktionen“ für den Beginn von epochalen Zeitabschnitten. Die griechische, römische, christliche und islamische Ausbreitung, die europäische Kolonialisierung, die industrielle und digitale Revolution werden mit diesem Ereignis in Verbindung gebracht. Auch für den Stern von Bethlehem diente eine große Konjunktion, nicht nur dem Astronomen Johannes Kepler, als Erklärung.